Der vielfältige Beruf des Erziehers – Was ist wichtig?

Fast jedes Kind in Deutschland oder Österreich besucht einen Kindergarten und immer mehr Kinder werden in Kitas ganztägig betreut. Doch damit Kindergartenkinder einen entspannten Tag voller Basteln, Verstecken spielen und einem kleinen Mittagsschlaf verbringen können, haben ErzieherInnen einiges zu tun. Zu ihrem Arbeitsalltag gehört unter anderem die Betreuung und individuelle Förderung der Kinder. Aber nicht nur in Einrichtungen für Kinder kommen ErzieherInnen zum Einsatz. Auch in der Pflege und Förderung von Menschen mit Behinderung und in der Jugendhilfe werden sie gebraucht.

Die Aufgaben von ErzieherInnen sind sehr vielfältig und umfassen mehrere Bereiche rund um die Arbeit mit Kindern und Hilfsbedürftigen.

In der Betreuung im Kindergarten fördern die ErzieherInnen die geistige, soziale und körperliche Entwicklung der Kinder meist auf spielerischem Wege. Zusätzlich pflegen und versorgen sie die Kinder und unterstützen sie bei der Körperhygiene. Außerdem achten ErzieherInnen darauf, dass die Kinder regelmäßig essen und trinken.
ErzieherInnen beobachten Kinder und Jugendliche in ihrem alltäglichen Verhalten und dokumentieren und überprüfen die Lernfortschritte. Für Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten wie beispielsweise einer Lernschwäche, entwickeln ErzieherInnen Pläne, anhand derer sie gezielt auf die individuellen Schwierigkeiten reagieren können.

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Zusätzlich zu der Betreuung von Kindern und Jugendlichen, führen ErzieherInnen in Elternabenden und Kursen Informationsgespräche über die Kinder oder über anstehende Veranstaltungen mit den Eltern und Erziehungsberechtigten.
Neben der Kinderbetreuung in Kindergärten, -krippen und Kindertagesstätten werden ErzieherInnen auch für die Versorgung von Erwachsenen mit Behinderungen in Betreuungseinrichtungen und Krankenhäusern eingesetzt. Auch im Sozialwesen in Kinder-, Jugend- und Erziehungsheimen oder in der Familienbetreuung und in Suchtberatungsstellen arbeiten ErzieherInnen und unterstützen Menschen in schwierigen Situationen.

Im Ausland als Erzieher arbeiten und weiterbilden

Es gibt außerdem die Möglichkeit, als Erzieher im Ausland Kinder mit besonderem Förderbedarf und deren Familien zu unterstützen. In einem solchen 12- bis 24-monatigen Auslandsaufenthalt leben Fachkräfte in Gastfamilien und unterstützen die Gastkinder im Alltag. Sie geben zum Beispiel Nachhilfe und Hilfestellungen bei Schularbeiten, unterstützen mit Lernspielen und -aktivitäten im häuslichen Umfeld und bereiten Mahlzeiten für die Kinder zu. Dies ist eine Möglichkeit für ErzieherInnen wertvolle berufliche Erfahrung im Ausland zu sammeln.
Die Nachfrage nach ErzieherInnen ist sehr hoch, da viele Kinder in der heutigen Gesellschaft in einer Ganztagsbetreuung untergebracht sind und der Einsatzbereich von ErzieherInnen sehr vielfältig ist. Ausgebildete ErzieherInnen finden daher verhältnismäßig leicht einen Job. Außerdem gibt es vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten, um die persönliche Karriere zu fördern. Besonders männliche Erzieher werden sehr gerne eingestellt, da die Männerquote in Krippen und Kindergärten momentan noch bei deutlich unter zehn Prozent liegt. Es gibt bereits einige Kampagnen, die darauf abzielen diesen Zustand zu ändern und mehr Männer für den Beruf des Erziehers zu begeistern.

Die Erzieherausbildung ist eine schulische Ausbildung, d.h. die Theorie findet in einer Berufsschule statt und wir durch Praktika ergänzt. Sie dauert in der Regel 2 bis 4 Jahre und endet mit einer Abschlussprüfung vor einem staatlichen Prüfungsausschuss.

Die Voraussetzungen für die Erzieherausbildung unterscheiden sich je nach Bundesland. Meist ist jedoch ein Mittlerer Schulabschluss notwendig. Für die berufliche Tätigkeit gibt es außerdem einige persönliche Voraussetzungen. Zu den wichtigsten Eigenschaften eines Erziehers gehören Einfühlungsvermögen, Sozialkompetenz und Kommunikationsstärke.

In der Erzieherausbildung werden neben allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch, Fremdsprachen, Politik und Religion auch berufsspezifische und fachbezogene Inhalte gelehrt. Hierzu gehören Gesundheitspädagogik, Sozialpädagogik und musisch-kreative Gestaltung. Hier erlernen die angehenden ErzieherInnen wichtige Qualifikationen, um später im Beruf Kinder richtig fördern, betreuen und erziehen zu können.

Studieren auch möglich

Eine weitere Möglichkeit der Ausbildung ist ein Studium zum Kindheitspädagogen. Diese Studiengänge ermöglichen eine stärker wissenschaftlich orientierte Ausbildung. Die Absolventen können ebenfalls in Kindertagesstätten, aber auch in anderen Bereichen mit Kindern im Alter bis zehn Jahren arbeiten.

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Der Beruf des Erziehers eignet sich für freundliche und nahbare Menschen, die gerne mit Kindern arbeiten möchten. Darüber hinaus sind Nervenstärke, Durchsetzungsvermögen und Kreativität gefordert. Als Erzieher sollte man keine Angst davor haben, Neues zu lernen und sein Wissen, auch im späteren Berufsleben, ständig zu erweitern. Für den Umgang mit Kindern sind zudem ein großes Verantwortungsbewusstsein und die Fähigkeit, Konflikte gut zu lösen, Voraussetzung für den Beruf.

Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist besonders abwechslungsreich und daher für viele Menschen sehr attraktiv. ErzieherInnen arbeiten mit Kindern in verschiedenen Altersstufen in einem Team mit anderen KollegInnen. Die Kinder entwickeln sich täglich weiter und machen Fortschritte, deshalb ist jeder Tag anders und der Beruf wird nie langweilig. Sie können ihre eigenen Interessen, Fähigkeiten und Ideen in die Arbeit mit Kinder- und Jugendgruppen einbringen. Außerdem arbeiten ErzieherInnen in unterschiedlichsten Arbeitsfeldern und die Nachfrage nach der Berufsgruppe ist sehr groß.

Fazit

ErzieherInnen übernehmen eine wichtige und beachtenswerte Aufgabe in unserer Gesellschaft. Sie werden jungen Menschen anvertraut und übernehmen Verantwortung für diese. Sie pflegen und fördern Kinder verschiedener sozialer und kultureller Wurzeln und vermitteln ihnen wichtige Werte und Wissen und helfen beim Erwerb grundlegender Fähigkeit. Kinder und Jugendliche sind die Zukunft unserer Gesellschaft und Erzieher gestalten diese Zukunft durch ihren Beruf direkt mit.
Die Arbeit als ErzieherIn ist vielschichtig, schön und herausfordernd zugleich. Für ErzieherInnen bedeutet ihre Jobwahl Berufung und sie sind unerlässlich für unsere Gesellschaft.

Der vielfältige Beruf des Erziehers – Was ist wichtig?

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